Skip to main content

Diabetes und Depression

Durchschnittliche Lesedauer 01:11 Min.

Patienten weisen häufig die Diagnose Diabetes zusammen mit einer Depression auf.

Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung haben Menschen mit Diabetes ein bis zu 4-fach erhöhtes Risiko, an Depressionen zu erkranken. Dies haben verschiedene wissenschaftliche Studien belegt.

Umgekehrt führt eine Depression bei vielen Menschen auch zu einem ungesunden Lebensstil mit Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel. Dies erhöht das Risiko, an Typ-2 Diabetes zu erkranken.

Diabetiker müssen lernen, ihren Alltag mit der Krankheit anzupassen. Nicht selten bestimmt die Erkrankung den gesamten Tagesablauf. Durch das ständige Erinnern an den Diabetes kann nicht mal eben „Urlaub vom Diabetes“ gemacht werden. Dies belastet einige Menschen so stark, dass eine depressive Verstimmung oder sogar eine manifeste Depression auftreten kann.

Die Symptome sind vielfältig: Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen oder Schlafprobleme sind nur einige davon.

Umso wichtiger ist es, über seine Ängste und die Depression zu reden und sich Hilfe zu holen. Ein erster Ansprechpartner kann der Hausarzt, aber natürlich auch der behandelnde Diabetologe oder die Diabetesberatung sein.

Die Behandlung beider Erkrankungen erfolgt häufig fachübergreifend.

Bei der Wahl der Medikamente ist beispielsweise zu beachten, dass einige Präparate gegen Depressionen zu einer Gewichtszunahme und Fettstoffwechselstörungen führen. Dies erschwert die Behandlung des Diabetes.

Spätfolgen wie Gefäß-, Augen- und Nierenschäden sowie Erkrankungen von Herz und Kreislauf treten bei depressiven Diabetikern vermehrt auf. Daher ist es so wichtig nicht nur die Blutzuckerwerte gut einzustellen, sondern auch für ein seelisches Wohlbefinden zu sorgen.

Hilfestellung zur Diagnostik kann hier der sogenannte PAID Fragebogen geben. Der ursprünglich aus 20 Fragen bestandene Bogen, beschränkt sich im Alltag häufig auf 5 wichtige Fragen. Bei der Auswertung zeigen sich bereits bestehende Ängste und Unsicherheiten und eine beginnende depressive Verstimmung kann zeitnah und effektiv erkannt und einer Therapie zugeführt werden.

Unter dem Blogbeitrag finden Sie sowohl die gekürzte als auch die ausführliche Version angehängt. Bringen Sie eine davon gerne bei Ihrem nächsten Besuch mit - wir beraten Sie gerne!

AUTORIN:

DR. BÄRBEL WOLF
FACHÄRZTIN FÜR INNERE- UND ALLGEMEINMEDIZIN, DIABETOLOGIN (BLÄK), NATURHEILVERFAHREN