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Diabetes in der Schwangerschaft

VERÖFFENTLICHT AM 10. MAI 2023 | Durchschnittliche Lesedauer 01:49 Min.

Erhöhte Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft können sowohl die Gesundheit der Mutter als auch die des ungeborenen Kindes beeinträchtigen. In diesem Blog werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes in der Schwangerschaft befassen.

Was ist Diabetes in der Schwangerschaft?

Als Gestationsdiabetes wird ein Diabetes bezeichnet, der während der Schwangerschaft auftritt, ohne dass die Mutter vorher an Diabetes erkrankt war.
Der Zustand tritt bei etwa 4 – 14 % aller schwangeren Frauen auf und kann in der Regel gegen Mitte der Schwangerschaft diagnostiziert werden.
Davon abzugrenzen sind Patientinnen, bei denen bereits vor der Schwangerschaft ein Diabetes (Typ 1 oder Typ 2) diagnostiziert wurde.

Ursachen von Diabetes in der Schwangerschaft

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können dazu führen, dass eine vermehrte Menge an Insulin benötigt wird oder das vorhandene Insulin nicht mehr ausreichend wirkt (Insulinresistenz). Insulin ist ein Hormon, das vom Körper produziert wird und hilft, den Blutzucker auf einem normalen Niveau zu halten. Wenn der Körper nicht in der Lage ist, Insulin effektiv zu nutzen, führt dies zu hohen Blutzuckerwerten. Risikofaktoren der Mutter sind zum Beispiel Übergewicht bereits vor der Schwangerschaft, Diabeteserkrankungen in der Familie oder das zunehmende Alter der Mütter.

Symptome von Diabetes in der Schwangerschaft

In den meisten Fällen haben die Frauen keine Symptome und der Zustand wird bei einer routinemäßigen Schwangerschaftsuntersuchung entdeckt. Aus diesem Grund wurde der sogenannte Screeningtest (50 g Zuckertest) in die Mutterschaftsrichtlinie aufgenommen, bei dem ab der 24. Schwangerschaftswoche in der betreuenden gynäkologischen Praxis ein Test auf hohe Zuckerwerte durchgeführt wird. Ist dieser auffällig, folgt ein weiterer Test, der dann die Diagnose des Schwangerschaftsdiabetes bestätigt (75 g Zuckertest).

Komplikationen von Diabetes in der Schwangerschaft

Diabetes in der Schwangerschaft kann sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind Komplikationen verursachen. Für die Mutter besteht ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes in zukünftigen Schwangerschaften, sowie für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes im späteren Leben. Bei einer unzureichenden Behandlung kann Diabetes in der Schwangerschaft auch zu hohem Blutdruck, einer Frühgeburt und/oder Schwierigkeiten bei der Geburt führen.

Für das ungeborene Kind kann Diabetes in der Schwangerschaft zu einem erhöhten Geburtsgewicht, Atemproblemen, niedrigem Blutzucker nach der Geburt und einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes im späteren Leben führen.

Behandlung von Diabetes in der Schwangerschaft

Die Behandlung von Diabetes in der Schwangerschaft zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel auf einem normalen Niveau zu halten, um Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden. Die Behandlung beinhaltet in der Regel eine Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und Insulintherapie, wenn erforderlich.

Neben regelmäßigen Blutzucker Eigenkontrollen sind auch Ultraschalluntersuchungen des ungeborenen Babys zur Größenkontrolle wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und um die Diabetestherapie entsprechend anpassen zu können.

Es ist daher sehr wichtig, dass Frauen mit Diabetes in der Schwangerschaft eng mit ihrem medizinischen Team zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Schwangerschaft ohne Komplikationen abläuft und es der Mutter und dem Baby gut geht.

Ihr Diabetesteam der ÜBAG Dr. Renard & Kollegen unterstützt Sie dabei gerne.

AUTORIN:

DR. BÄRBEL WOLF
FACHÄRZTIN FÜR INNERE- UND ALLGEMEINMEDIZIN, DIABETOLOGIN (BLÄK), NATURHEILVERFAHREN